Female Start-up Funding Index 1. Halbjahr 2023

  • Gesamtwert der Investitionen in österreichische Start-ups sinkt im ersten Halbjahr 2023 um 60 Prozent auf 356 Millionen Euro 
  • Nur bei 18 Prozent der Finanzierungsrunden ist zumindest eine Frau im Founding Team vertreten
  • Bei den Neugründungen liegt der Anteil der Female Start-ups in Österreich bei 36 Prozent
  • Fast neun von zehn in Österreich investierte Euros gehen an rein männliche Gründungsteams 
  • Nur 15 der 153 Gründer:innen mit Investment 2023 sind Frauen – knapp zehn Prozent

Nachdem 2021 und im ersten Halbjahr 2022 weltweit alle Rekorde in Hinblick auf Start-up-Finanzierungen geknackt wurden, haben steigende Zinsen, wirtschaftliche Unsicherheiten und hohe Inflation das Marktumfeld stark eingetrübt. In Österreich gab es – wie schon im zweiten Halbjahr 2022 – auch in den ersten sechs Monaten des Jahres 2023 einen deutlichen Rückgang: Heimische Start-ups lukrierten in diesem Zeitraum 356 Millionen Euro und damit um rund 60 Prozent weniger als im ersten Halbjahr 2022 bzw. rund 33 Prozent weniger im Vergleich zu 2021. Verglichen mit dem Vor-Boom-Niveau der letzten beiden Jahre bedeutet das Finanzierungsvolumen im ersten Halbjahr 2023 aber immer noch die größte lukrierte Summe und liegt um 140 Prozent über dem bis dahin stärksten ersten Halbjahr 2020 mit 148 Millionen Euro. Die Anzahl der Finanzierungsrunden stieg hingegen um 15 Prozent auf 91 und damit auf eine neue Bestmarke für einen Halbjahreszeitraum in Österreich.

Die Investments in heimische Start-ups kommen aber nach wie vor fast ausschließlich rein männlich zusammengesetzten Gründungsteams zugute: Bei 82 Prozent der Finanzierungsrunden im ersten Halbjahr 2023 bestanden die Gründungsteams nur aus Männern. Bei 15 Prozent bestanden die Founding Teams aus männlichen und weiblichen Gründer:innen. Für rein weiblich besetzte Führungsteams gab es im ersten Halbjahr 2023 nur zwei Finanzierungsrunden – das entspricht rund drei Prozent. 

Das sind Ergebnisse des Female Funding Index H1/2023 von Female Founders, Fund F und der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY. Berücksichtigt wurden Unternehmen mit Hauptsitz in Österreich, deren Gründung höchstens zehn Jahre zurückliegt.